Ruinen faszinieren, gestern und heute Seit dem Mittelalter hat der Mensch die Ruinen in der bildenden Kunst als beliebtes und dankbares Sujet immer wieder neu entdeckt. Das Genre gipfelte in der Romantik in einem regelrechten Ruinenkult. Integriert in der hochentwickelten romantischen Gartengestaltung, schuf man im 18. und 19. Jahrhundert sogar künstliche Ruinen, wo echte fehlten. Dieser kunstgeschichtliche Aspekt ist einer der vielseitigen Facetten in diesem Buch. Während die Romantik die Ruinen einer kleinen Elite erschloss, propagiert der Tourismus heute an vielen Orten die zerfallenden Baudenkmäler im Marketing als «Mehrwert für alle». Aus der konservatorisch motivierten Ruinenpflege erwuchsen Ideen zur spektakulären Rekonstruktion und raschen Vermarktung. Wildwuchs in der «Denkmalpflege», Übernutzung und eine historisch-archäologische Vernachlässigung sind vielerorts die Folge. Umfassend dargestellt und beschrieben werden die Kräfte, die Bauwerke und Siedlungen zerstören, wie Erdbeben, Ü